
Zink – das Multitalent unter den Spurenelementen
Zink ist eines der acht Spurenelemente, die essenziell für Prozesse im menschlichen Organismus sind. Als Teil der Gruppe von Mikronährstoffen erfüllt Zink dabei wichtige Aufgaben im Bereich des Stoffwechsels und ist an vielen weiteren Prozessen beteiligt. Damit ist Zink eines der lebensnotwendigen Spurenelemente, kann aber gleichzeitig vom Körper nicht selbst erzeugt werden. Dies macht eine regelmäßige sowie ausreichende Versorgung umso wichtiger.
Welche Aufgaben hat Zink im menschlichen Organismus?
Mehr als 300 Enzymsysteme im menschlichen Körper benötigen Zink für eine normale Funktion. Dementsprechend wichtig und komplex ist Zink für den Organismus. Die wichtigsten Aufgaben von Zink im menschlichen Organismus liegen laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit im Bereich Stoffwechsel und Immunsystem.[1]
Vor allem ist Zink beteiligt an Prozessen im Bereich Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Damit sorgt Zink für eine normal ablaufende Eiweißsynthese und unterstützt den Stoffwechsel von Kohlenhydraten. Ebenfalls ist Zink beim Säure-Basen-Stoffwechsel beteiligt. Mit diesen Eigenschaften sorgt Zink dafür, dass alle lebenswichtigen Stoffe in den Zellen ankommen, beispielsweise in den Muskeln und Organen. Dementsprechend ist Zink in faktisch allen Bereichen des Körpers zu finden, vor allem in der Haut, den Haaren, Knochen, Augen sowie der Leber.
Ein weiterer Prozess, an dem Zink wesentlich beteiligt ist, ist das Zellwachstum. Somit sorgt eine gute Versorgung mit Zink für eine gesunde Regeneration der Zellen im Körper. Das verbessert zum Beispiel auch die Wundheilung. Laut einer US-Studie aus dem Jahr 2021 reduziert Zink zudem die Dauer und Symptome bei viralen Atemwegserkrankungen.[2] Das ist auf die unterstützende Wirkung von Zink auf das Immunsystem zurückführen. Hierbei schützt Zink die Zellen auch vor oxidativem Stress und somit vor den freien Radikalen. Weitere Studien deuten darauf hin, dass Zinkergänzungsmittel bei Prädiabetes oder Diabetes bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels helfen.[3]
In vielen Bereichen sorgt Zink auch dafür, dass die körperlichen Funktionen in einem guten Zustand bleiben. Dies betrifft unter anderem auch Alterungsprozesse. Gerade die Augen und allgemein die Sehkraft profitieren von einer ausreichenden Zinkversorgung. In diesem Zusammenhang unterstützt Zink spezifisch den Stoffwechsel von Vitamin A, das wichtig für die Gesundheit der Augen ist. Auch gesunde Knochen, Haare und Nägel benötigen eine Versorgung mit Zink.
Mit zunehmendem Alter steigt die Bedeutung von Zink. Hier geht es darum, Vitalfunktionen aufrechterhalten. Gerade das Gehirn profitiert im Alter von einer ausreichenden Versorgung mit Zink. So bleibt die Konzentrationsfähigkeit erhalten. Auch für einen gesunden Knochenbau ist es wichtig, ausreichend Zink zur Verfügung zu stellen.
In welchen Lebensmitteln kommt Zink natürlich vor?

Zink gehört zu den Spurenelementen, die nur in einigen bestimmten Lebensmitteln vorkommen, dafür aber dort recht hoch konzentriert sind. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, dass Sie Ihren Speiseplan entsprechend planen, um auf eine ausreichende Versorgung mit Zink zu achten. In den folgenden Lebensmitteln ist der Anteil an Zink besonders hoch:
- Austern: 27,7 mg / 100 g
- Emmentaler: 5,8 mg / 100 g
- Rindfleisch: 5 mg / 100 g
- Gouda: 4,3 mg / 100 g
- Paranüsse: 3,9 mg / 100 g
- Haferflocken: 3,6 mg / 100 g
- Linsen: 3,6 mg / 100 g
Es sind also primär tierische Lebensmittel sowie Hülsenfrüchte und Nüsse, die Zink liefern. Durch den gezielten Einbau dieser Produkte in den täglichen Speiseplan lässt sich in vielen Fällen eine ausreichende Versorgung gewährleisten.
Die empfohlene Zink-Tagesdosis und Folgen einer zu niedrigen Zufuhr
Der Tagesbedarf bei Zink richtet sich nach dem Alter, dem Geschlecht sowie einigen anderen Faktoren. Grundsätzlich benötigen Frauen zwischen sieben und zehn Milligramm pro Tag, bei Männern liegt der Tagesbedarf an Zink laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zwischen elf und 16 Milligramm am Tag.[4]
Die Referenzwerte der DGE wurden erst 2019 überarbeitet, nachdem im Rahmen der Nationalen Verzehrstudie II bei 21% der Frauen und 32% der Männer eine zu niedrige Zinkzufuhr festgestellt wurde.[5] Das liegt zum einen an einer unregelmäßigen oder zu niedrigen Versorgung mit Zink. Zum anderen sind bestimmte Gruppen auch gefährdeter für einen Zinkmangel. Das sind zum Beispiel Veganer und Vegetarier, die auf Fleisch, Fisch sowie Käse, einige der klassischen Zinklieferanten, verzichten. Ebenfalls erhöht sich während der Schwangerschaft der täglich Zinkbedarf. Dieser ist ab dem vierten Monat der Schwangerschaft um etwa 40 Prozent erhöht. Dementsprechend ist es wichtig, auch für die Entwicklung des Babys, die Zufuhr an Zink zu erhöhen.
Eine weitere Gruppe, die überdurchschnittlich von Zinkmangel betroffen ist, sind Menschen ab 65 Jahren. Hier zeigt die Verzehrstudie II, dass 44 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen eine zu niedrige Zinkzufuhr haben.[5] Die Gründe hierfür liegen teilweise in einer Diät, die reich an ballaststoffreichen Lebensmitteln ist. Ebenfalls hemmen bestimmte Medikamente die Aufnahme von Zink im Körper. Dies sind unter anderem bestimmte Blutdrucksenker, Medikamente zur Entwässerung oder Eisenpräparate. Alle diese Arzneimittel werden oft im Alter eingenommen, was das Risiko für einen Zinkmangel erhöht. Diese Faktoren reduzieren die Bioverfügbarkeit von Zink im Körper. Somit benötigt diese Gruppe eine erhöhte Zinkzufuhr, um dies auszugleichen.
Symptome von Zinkmangel zeigen sich an verschiedenen Punkten. Das Bundesministerium für Gesundheit zählt zu den Anzeichen von Zinkmangel beispielsweise Veränderungen im Hautbild.[6] So gehört trockene und spröde Haut zu den Zeichen für einen Mangel an Zink. Weiterhin sind weiße Flecken auf den Nägeln sowie brüchige Nägel ein Hinweis auf eine Unterversorgung mit Zink. Auch ein Haarausfall oder dünnes Haar können in Folge eines Zinkmangels auftreten. Weiter Symptome sind dauerhafte Müdigkeit, trockene Augen bis hin zu Sehstörungen oder übermäßig häufig auftretende Erkrankungen. Gerade Erkältungen häufen sich bei Personen mit Zinkmangel.

Was gibt es bei der Einnahme und der Aufnahme von Zink im Körper zu beachten?
Wie bei verschiedenen anderen Spurenelementen oder Vitaminen beeinflussen andere Stoffe die Bioverfügbarkeit des aufgenommenen Zinks. Hier gibt es Wechselwirkungen, die die Aufnahme von Zink im Körper beeinträchtigen. Das gilt sowohl bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Zink als auch bei Lebensmitteln, die natürliches Zink enthalten.
Einige Studien zur Zinkaufnahme haben gezeigt, dass die Ernährungsweise die Absorption deutlich beeinträchtigen kann.[7] Insbesondere beeinflussen Kaffee, Schwarztee und andere Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Gerbstoffen die effektive Absorption im Körper. Auch zeigt sich, dass die Bioverfügbarkeit bei gleichzeitiger Einnahme von Mineralien wie Calcium, Eisen, Selen oder Kupfer reduziert ist.
Über Nahrungsergänzungsmittel mit Zink ist es möglich, die empfohlene Tagesdosis zu erreichen und so einer Mangelversorgung vorzubeugen. Hier empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Höchstmenge von 6,5 mg Zink zusätzlich pro Tag.[8] Zu beachten ist, dass Präparate mit Zink sehr unterschiedlich vom Körper aufgenommen werden. So weisen liposomale Zink-Präparate eine hohe Bioverfügbarkeit auf, da die Phospholipide die Aufnahme im Magen-Darm-Trakt verbessern. Andere Mittel mit organischem Zinkoxid stellen dem Körper hingegen niedrigere Dosen zur Verfügung.
Diese Rolle spielt Phytat bei der Bioverfügbarkeit von Zink?
Eine große Auswirkung auf die Bioverfügbarkeit von Zink hat die Phytinsäure. Phytate kommen in pflanzlichen Lebensmitteln vor, wie beispielsweise Getreide und Hülsenfrüchten. Dieser Stoff bindet Zink im Magen-Darm-Trakt und verhindert somit den Übergang in den Blutkreislauf.[9]
Aus diesem Grund wird Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter aufgenommen, als Zink aus tierischen Quellen. Selbst bei einer Ernährung mit Haferflocken, Linsen und ähnlich zinkreichen Lebensmitteln kann es also zu einer Unterversorgung kommen. Dies ist ein weiterer Grund, warum Vegetarier und Veganer häufig zum Kreis der Personen mit Zinkmangel gehören. Wer hingegen vor allem tierische Quellen für Zink nutzt und generell wenig phytathaltige Lebensmittel zu sich nimmt, ist in der Regel deutlich besser versorgt.
Quellen:
[1] https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1229
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34728441/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31161192/
[4] https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/zink/
[5] https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/NVS_ErgebnisberichtTeil2.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[6] https://gesund.bund.de/zinkmangel
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3724376/
[8] https://www.bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-zink-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf
[9] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168160507002139
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