Liposomale Produkte: In welchen Formen sind Nahrungsergänzungsmittel erhältlich?
In der jüngeren Vergangenheit nahm die Zahl der liposomalen Nahrungsergänzungsmittel immer weiter zu. Vielleicht fragen Sie sich, was an diesen Produkten besonders ist und wie sie sich von anderen Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden. Im Folgenden werden diese und weitere Fragen rund um liposomale Produkte beantwortet.
Die verschiedenen Darreichungsformen von liposomalen Nahrungsergänzungsmitteln
Liposomale Produkte unterscheiden sich in der Darreichungsform nur teilweise von anderen Mitteln im Bereich der Nahrungsergänzung. Es gibt sie jedoch nicht in allen bekannten Varianten. Schon länger auf dem Markt sind flüssige Nahrungsergänzungsmittel mit liposomaler Formulierung. Diese nimmt man in kleinen Mengen auf, zum Beispiel mit einem Messbecher. Bei einigen dieser flüssigen Mittel ist es auch möglich, sie mit einem anderen Getränk zu mischen, beispielsweise einem Fruchtsaft.
Darüber hinaus gibt es Nahrungsergänzungsmittel mit liposomaler Formulierung in Form von Kapseln. Diese Variante ist noch vergleichsweise neu auf dem Markt. Kapseln bieten einige Vorteile. So ist beispielsweise die Dosierung einfacher und sicherer. Mit einer Kapsel weiß man genau, dass man exakt die richtige Menge an Nährstoffen oder Vitaminen zu sich nimmt. Ebenfalls entfällt das umständliche Nachmessen.
In andern Formen, beispielsweise als Brausetablette, sind Produkte mit liposomaler Formulierung für die Nahrungsergänzung noch nicht verfügbar.
Der Geschmack von liposomalen Nahrungsergänzungsmitteln
Bei einigen Nahrungsergänzungsmitteln sind Aromen oder Geschmacksstoffe in der Inhaltsliste zu finden. Diese sind nicht immer natürlichen Ursprungs, und einige Verbraucherinnen und Verbraucher möchten gerne rein natürliche Präparate konsumieren.
Bei bestimmten Darreichungsformen führt der Verzicht von Aromen jedoch dazu, dass der Geschmack nicht als angenehm empfunden wird. Zum einen liegt dies an dem dominanten Eigengeschmack, den einige Vitamine oder Mineralstoffe in hoher Konzentration mitbringen. Das gilt zum Beispiel für Algenöl. Diesen Geschmack empfinden einige als unangenehm fischig. Zum anderen haben liposomale Produkte in flüssiger Form mitunter ebenfalls einen Eigengeschmack, der von einigen als störend wahrgenommen wird.
Ein Vorteil zeigt sich bei liposomalen Produkten in Form von Kapseln. Durch die Art der Einnahme ist der Eigengeschmack der Nährstoffe oder des Produkts nicht von Bedeutung, da die Kapseln im Ganzen geschluckt werden. Die Kapselhülle löst sich erst im Magen auf. Somit lässt sich bei diesen Produkten auch vollständig auf zugesetzte Aromen verzichten.
Haltbarkeit: Das sind die Eigenschaften von liposomalen Produkten
Die Haltbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln ist ein wichtiges Thema. Hier geht es nicht nur um das Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern vor allem auch um die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe. Grundsätzlich nimmt bei allen Präparaten die Konzentration der Wirkstoffe im Laufe der Zeit ab.
Faktoren sind Wärme, Feuchtigkeit und UV-Licht. Dieser Effekt beschleunigt sich, wenn die Produkte nicht wie empfohlen gelagert werden. Einige Vitamine reagieren besonders empfindlich auf eine falsche Lagerung. Aus diesem Grund sind in erster Linie die Hinweise des Herstellers zu beachten. Dennoch weisen einige Hersteller bei den Produkten auch darauf hin, dass diese nach dem Öffnen zeitnah zu verbrauchen sind. Das gilt zum Beispiel bei Präparaten in flüssiger Form, die nach dem Öffnen ausschließlich im Kühlschrank gelagert werden können.
Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Mitteln. Gerade liposomale Produkte in Form von Kapseln zeigen hier Vorteile.
So sind die Kapseln in der Regel deutlich länger haltbar als andere Produktvarianten. Das liegt unter anderen daran, dass jede Kapsel ein in sich geschlossenes Produkt ist. Selbst wenn die Packung geöffnet ist, beeinflusst das nicht die Haltbarkeit der einzelnen Kapseln sowie die Wirkung der Inhaltsstoffe. Das sorgt bei Kapseln auch für eine konstant hohe Bioverfügbarkeit über die gesamte Haltbarkeit der Packung – selbst wenn deren Inhalt über einen längeren Zeitraum eingenommen wird. Aus diesem Grund lässt sich bei den Kapseln auch auf Konservierungsmittel verzichten.
Flüssige Mittel für die Nahrungsergänzung (auch mit liposomaler Formulierung) haben dagegen teilweise Konservierungsmittel, um eine Oxidation und andere Prozesse zu verhindern beziehungsweise zu verlangsamen.
Sind Zusatzstoffe in liposomalen Produkten erforderlich?
In Nahrungsergänzungsmitteln finden sich mitunter verschiedene Zusatzstoffe. Einige sind unnötig, andere sogar unerwünscht.
Grundsätzlich gilt, dass alle in Deutschland und der Europäischen Union verkauften Produkte die Anforderungen und gesetzlichen Regelungen für Zusatzstoffe erfüllen müssen. Dafür gibt es eine eigene Vorordnung: die Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV).
Die Liste der erlaubten Zusatzstoffe ist dennoch lang. Diese Stoffe erfüllen unterschiedlichste Aufgaben. So gibt es Süßungsmittel wie Aspartam, die für einen besseren Geschmack sorgen sollen. Gerade Aspartam kommt meist bei Produkten in flüssiger Form zum Einsatz. Es ist teilweise unter der Kennzeichnung E 951 auf der Verpackung gelistet. In anderen Fällen setzen Hersteller auch auf Stevia als Süßungsmittel.
Aus einem ähnlichen Grund kommen bei einigen Mitteln Aromen zum Einsatz. Hier sind es ebenfalls Präparate in flüssiger Form oder Brausetabletten, die über Aromen einen bestimmten Geschmack erhalten.
Auch Farbstoffe zählen zu den Zusatzstoffen. Sie erfüllen keinen wirklich sinnvollen Zweck und sorgen nur für eine attraktivere Optik des Präparats bei der Einnahme.
Der Farbstoff Titandioxid geriet erst in jüngerer Vergangenheit in die Kritik. So informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung zum Thema Titandioxid in Lebensmitteln und weist auf die aktuellen Einschätzungen bezüglich der gesundheitlichen Risiken hin.[1] Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kam erst 2021 zu dem Schluss, dass Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff nicht mehr als sicher gilt.[2] Aus diesem Grund gibt es Verbraucherinnen und Verbraucher, die bewusst alle Formen von Farb- und Zusatzstoffen meiden.
Eine weitere Gruppe von Zusatzstoffen sind die Trennmittel. Hier kommt zum Beispiel Siliciumdioxid zum Einsatz. In der Liste der Inhaltsstoffe ist das Trennmittel oftmals auch als E 551 aufgelistet. Siliciumdioxid wird vor allem bei Nahrungsergänzungsmitteln in Pulverform benötigt. Das Trennmittel verhindert hier, dass das Pulver klumpt und sorgt so für eine reibungslose Verarbeitung bei der Abfüllung von Kapseln.
Bei den liposomalen Produkten finden sich hingegen meist nur eine kurze Liste von Inhaltsstoffen und wenige Zusatzstoffe. Das gilt besonders für die Kapseln. Sie benötigen zum Beispiel weder einen Farbstoff noch ein Süßungsmittel, da die Kapsel direkt eingenommen wird. Bei flüssigen Präparaten werden zwar auch keine Trennmittel verwendet, aber oft sind Farb-und Geschmacksstoffe, Süßungsmittel oder sogar Zucker enthalten. Alkohol wird bei beiden liposomalen Darreichungsformen nicht benötigt.
Bei Ergänzungsmitteln in Pulverform ist es wichtig, auf die Art der Herstellung zu achten. Das gilt besonders für liposomale Produkte. Pulver sind teilweise sprüh- oder gefriergetrocknet. Bei diesem Prozess ist es möglich, dass die Liposomen beschädigt werden. Gleiches gilt eventuell für wärmeempfindliche Vitamine.
Das hat zur Folge, dass bei der Einnahme die versprochene Effektivität nicht mehr vollständig gewährleistet ist. Nicht mehr intakte Liposomen sind nicht in der Lage, den Verdauungstrakt zu durchqueren und können so auch die Wirkstoffe nicht in vollem Umfang in den Körper transportieren. Damit sinken bei sprüh- oder gefriergetrockneten Pulvern mit liposomaler Formulierung die Bioverfügbarkeit und damit auch die positiven Effekte.
Wer bewusst auf Zusatzstoffe verzichten möchte, hat also die Möglichkeit, dies über die Wahl des Produkts sowie die Darreichungsform zu beeinflussen.
So alltagstauglich sind liposomale Nahrungsergänzungsmittel
Im Alltag zeigen die liposomalen Produkte eine Reihe von interessanten Vorteilen. Das betrifft vor allem die Mittel in Kapselform.
Diese können Sie ganz einfach überallhin mitnehmen. Das gilt für kleinere Abwesenheiten wie tagsüber auf der Arbeit oder auch für längere Reisen, beispielsweise bei einem Wochenendausflug oder einem Urlaub. Ein großer Vorteil ist, dass die Mittel in Kapselform keine Kühlung benötigen. Besonders flüssige Präparate müssen hingegen meist gekühlt aufbewahrt werden, spätestens jedoch nach dem Öffnen im Kühlschrank stehen. Das erschwert die Mitnahme.
Auch ist aus diesem Grund die Lagerung von Nahrungsergänzungsmitteln in Kapselform zu Hause deutlich einfacher. Sie müssen die Mittel nicht im Kühlschrank platzieren, sondern können sie ganz normal im Schrank aufbewahren.
Bei der Dosierung sind die Kapseln ebenfalls im Vorteil. Gerade hoch dosierte und wirksame Mittel müssen sehr genau abgemessen werden. Nur so ist sichergestellt, dass man die empfohlene Menge an Inhaltsstoffen zu sich nimmt.
Bei flüssigen Nahrungsergänzungsmitteln ist dies immer recht kompliziert und erfordert Genauigkeit. Oftmals sind hier kleine Dosen von beispielsweise 15 Millilitern empfohlen. Bereits eine geringe Abweichung von der Dosierung führt somit schon zu einer größeren Diskrepanz bei der Menge an Inhaltsstoffen, die in den Körper gelangt.
Ohne Dosierhilfe ist es zudem sehr schwer, die richtige Menge abzuschätzen. Kapseln sind daher deutlich praktischer in der Anwendung. In einer Kapsel ist exakt die richtige Dosis an Mineralstoffen, Vitaminen und anderen Nährstoffen vorhanden. So ist ein Abmessen nicht erforderlich und die regelmäßige Einnahme fällt leichter.
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