Liposomale Vorteile bei Nahrungsergänzungsmitteln
Liposomale Nahrungsergänzungsmittel sind noch recht neu auf dem Markt. Im Vergleich zu klassischen Produkten bieten sie einige interessante Vorteile und Unterschiede. Diese sind dem speziellen Schutz durch die Liposomen zu verdanken.
Die besonderen Eigenschaften und Vorteile bei liposomalen Nahrungsergänzungsmitteln
Bei liposomalen Nahrungsergänzungsmitteln wird die besondere Eigenschaft der Liposomen genutzt, um die wertvollen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und anderen Mikronährstoffe zu schützen. Liposomen haben eine Doppelschicht aus Molekülen. Somit gibt es einen inneren Bereich, der komplett abgekapselt ist. Dank dieser Eigenschaft ist es möglich, im Inneren eines Liposoms einen Inhaltsstoff zu platzieren.
So sind Liposomen in der Lage, die Mikronährstoffe zu schützen. Das spielt eine wichtige Rolle bei der oralen Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die meisten dieser Produkte werden auf diese Weise aufgenommen – sei es in Form von Tabletten, Pillen oder als flüssiges Nahrungsergänzungsmittel.
Die Verdauung beginnt bereits im Mund- und Rachenraum. Wasserlösliche Stoffe wie Vitamin C werden schon dort vom Speichel aufgelöst. Der wichtigste Teil der Verdauung findet dann im Magen statt. Dort spaltet die aggressive Magensäure die aufgenommene Nahrung. Das gilt auch für Nahrungsergänzungsmittel und die darin enthaltenen Mikronährstoffe. Grundsätzlich ist dies nicht gewollt, denn die Stoffe, die von der Säure im Magen zersetzt werden, gelangen nur teilweise oder gar nicht in den Körper und den Blutkreislauf.
Das Ziel ist es hingegen, dass Vitamine, Spurenelemente und die anderen Inhaltsstoffe aus dem Nahrungsergänzungsmittel die Darmwand passieren. Von dort gelangen sie in den Blutkreislauf und schlussendlich in die Zellen. Dann profitiert der Körper in einem hohen Maß von den aufgenommenen Mikroährstoffen und kann sie verwerten.
Das Besondere an den Liposomen ist, dass sie den Verdauungsprozess unbeschadet überstehen. Die Struktur der Liposomen ähnelt der von körpereigenen Zellen. Aus diesem Grund greift die Magensäure die Liposomen nicht an. Die Lipide, also die Fettmoleküle, an der Außenseite der Liposomen schützen während dieser Phase die Nährstoffe und Vitamine. Das Liposom bleibt intakt und somit auch die Wirkstoffe im Inneren.
Dann gelangen die Liposomen in den Dünndarm. Dort findet die eigentliche Aufnahme von Nährstoffen statt. Gerade Lipide, zu denen auch die Liposomen gehören, werden hier durch Lecithin und Gallensäure aufgespalten.
Das setzt nun ebenfalls die gekapselten Vitamine, Spurenelemente und anderen Mikronährstoffe aus dem liposomalen Nahrungsergänzungsmittel frei.
Im Dünndarm passieren die zerlegten Fettsäuren die Darmwand durch die Enterozyten. Von dort erfolgen der Übergang in den Blutkreislauf und der Weitertransport im Körper. Durch diese spezielle Eigenschaft lässt sich mit liposomalen Produkten eine hohe Bioverfügbarkeit erreichen.
Dasselbe Prinzip kommt bei Arzneimitteln schon länger zum Einsatz. Bei der Verkapselung eines Wirkstoffs in einem Liposom mit dem Ziel der erhöhten Bioverfügbarkeit wird von liposomaler Formulierung gesprochen. Im Medizinbereich hat sich die liposomale Formulierung bewährt – gerade beim gezielten Einsatz von Arzneimitteln.
Sobald die Wirkstoffe im Blutkreislauf angekommen sind, gelangen sie in das Lymphsystem. Das wurde in einer Studie zur liposomalen Formulierung nachgewiesen, die im Asian Journal of Pharmaceutical Sciences veröffentlicht wurde.[1] Dabei zeigte sich, welche Vorteile dies für den Körper und die Bioverfügbarkeit hat. Auf diesem Weg gelangen die Nährstoffe nicht zuerst in die Leber, wo sie zu Teilen abgebaut oder deaktiviert werden. Dieser First-Pass-Effekt in der Leber wird dank der Liposomen und dem Weg über das Lymphsystem deutlich vermindert. Auch das sorgt für eine höhere Bioverfügbarkeit.
Weitere Vorteile von liposomalen Produkten
Die besondere Art, wie liposomale Nahrungsergänzungsmittel vom Körper verarbeitet und aufgenommen werden, bringt noch weitere Vorteile mit sich:
Einer dieser Vorzüge ist die bessere Verträglichkeit. Das liegt an zwei Punkten.
Zum einen werden die Vitamine und Nährstoffe nicht wie bei anderen Nahrungsergänzungsmitteln im Magen freigesetzt. Gelangen sie in hohen Konzentrationen in den Magen, dann führt dies mitunter zu unerwünschten Nebenwirkungen. Bei liposomalen Nahrungsergänzungsmitteln kommen Nebenwirkungen in dieser Form nicht vor. Zum anderen gleichen die Liposomen den natürlichen, körpereigenen Zellen. Das sorgt ebenfalls für eine problemlose Aufnahme durch den Körper.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich liposomale Produkte besser dosieren lassen. Da die Aufnahme durch den Körper verbessert ist, kann die Dosis, die im Blutkreislauf ankommt, besser kalkuliert werden. Dadurch ist eine geringere Ausgangsdosis im Produkt erforderlich. Gleichzeitig sorgt auch das für eine bessere Verträglichkeit.
Warum bieten andere Nahrungsergänzungsmittel keine vergleichbaren Eigenschaften?
Die Unterschiede bei der Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln hängen in erster Linie mit der Bioverfügbarkeit zusammen. Diese ist wiederum sehr abhängig von der Art des Nährstoffs und davon, in welcher Form der Körper den betreffenden Stoff am besten aufnimmt.
Die Unterschiede bei der Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln hängen in erster Linie mit der Bioverfügbarkeit zusammen. Diese ist wiederum sehr abhängig von der Art des Nährstoffs und davon, in welcher Form der Körper den betreffenden Stoff am besten aufnimmt.
Grundsätzlich gilt, dass bei vielen Vitaminen und Mineralstoffen die Bioverfügbarkeit reduziert ist, wenn die Aufnahme direkt und oral erfolgt. Aus diesem Grund weisen klassische Nahrungsergänzungsmittel im Vergleich zu liposomalen Produkten eine reduzierte Bioverfügbarkeit auf.
In einer Studie zur Bioverfügbarkeit zeigte sich, dass diese in 90 Prozent der Fälle bei direkter oraler Aufnahme reduziert ist.[2] Liposomen zeigten in der Studie hingegen, dass sie einen stabileren Transport in den menschlichen Körper ermöglichen und somit als Drug-Delivery-System gut geeignet sind. Das gilt in der Medizin wie auch bei Mitteln für die Nahrungsergänzung.
Ein weiterer Punkt ist die Effektivität, wie besonders Vitamine durch den Körper aufgenommen werden. Hier gibt es erhebliche Schwankungen, die auch durch die Ernährung beeinflusst werden. Das liegt an der Art und Weise, wie sich Vitamine lösen. Unterschieden wird in fett- und wasserlösliche Vitamine.
Zu den fettlöslichen gehören zum Beispiel die Vitamine A, D, E und K. Damit sie der Körper gut aufnehmen kann, wird also Fett benötigt. Ist dieses nicht vorhanden, sinkt die Aufnahme im Körper deutlich. Sie kennen wahrscheinlich die Ernährungsempfehlung, dass zu Nahrungsmitteln mit einem hohen Gehalt an Beta-Carotin immer etwas Fettiges verzehrt werden soll. Das ist genau auf diese Wechselwirkung zurückzuführen und gilt für alle fettlöslichen Vitamine.
Bei den wasserlöslichen Vitaminen zeigen sich andere Probleme. So leiden sie zum Beispiel, wenn sie zeitlich nah mit Alkohol eingenommen werden. Davon sind Vitamine wie B1, B6, C, Folsäure und Niacin besonders betroffen.
Dies gilt vor allem für Vitamine, die über Nahrungsergänzungsmittel ohne liposomale Technologie aufgenommen werden. Bei liposomalen Produkten sind die Nährstoffe dagegen vor Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsmitteln während der Verdauung geschützt. Die fettlöslichen Vitamine bringen die für die Absorption im Dünndarm erforderlichen Fettmoleküle über die Liposomen zudem selbst mit. Dadurch ist eine gleichmäßige Aufnahme, unabhängig von den Ernährungsgewohnheiten, bei liposomalen Produkten besser gegeben.
In welchen Formen gibt es liposomale Nahrungsergänzungsmittel?
Liposomale Produkte gibt es in denselben Formen wie andere bekannte Nahrungsergänzungsmittel auch. Seit längerer Zeit sind die Produkte als flüssige Variante auf dem Markt. Noch neuer sind geschmacksneutralen Kapseln mit liposomaler Formulierung, die sogar länger haltbar sind als flüssige Alternativen.
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